Warum mit Kindern gärtnern? Diese Vorteile bietet das Spiel im Garten

6 Min.
28. Mai'25

Die schnelle Welt der Technologie und sozialen Medien zwingt uns – ob wir wollen oder nicht – in ein ebenso schnelles Lebenstempo. Die Folgen davon tragen nicht nur unsere Gesundheit und zwischenmenschlichen Beziehungen, sondern auch die Kindheit unserer Kinder. Gärtnern ist eine der Aktivitäten, bei der Familien wieder zur Ruhe kommen und sich mit der Natur verbinden können. Werfen wir gemeinsam einen Blick auf die wichtigsten Vorteile der Gartenarbeit mit Kindern.

Gärtnern mit Kindern bedeutet weit mehr als nur das Anbauen von Pflanzen. Während der Gartenarbeit erwacht in Kindern die Liebe zur Natur, sie entwickeln Neugier, Kreativität, Geduld und Verantwortungsbewusstsein. Scheuen Sie sich nicht davor, sich gemeinsam mit den Kindern die Hände schmutzig zu machen und tauchen Sie ein in die wunderbare Welt der Gartenpflege. Der Garten muss dabei nicht groß sein – Wunder geschehen oft schon auf dem Balkon.

Man könnte meinen, der größte (und einzige) Vorteil des Gärtners sei eine leckere Ernte aus eigener Hand. Natürlich, selbst angebautes Obst und Gemüse ist das Ziel vieler Hobbygärtner. Doch Gartenarbeit bedeutet viel mehr.
Gärtnern mit Kindern bringt zahlreiche weitere Vorteile mit sich:

  • Es fördert die ganzheitliche Entwicklung der Sinne. Kinder ertasten mit ihren Händen unterschiedliche Größen und Strukturen – Samen, Erde, Holz, Blätter. Sie riechen an verschiedenen Blumen und nehmen die bunten Farben der Natur wahr. So werden Tastsinn, Geruchssinn und Sehsinn angeregt – beim Probieren der Ernte auch der Geschmackssinn, und auch das Hören bleibt nicht außen vor.
  • Es motiviert Kinder, mehr Obst und Gemüse zu essen. Viele Kinder weigern sich, vor allem Gemüse zu essen – doch eine eigene Ernte kann sie dazu bringen, das zu probieren, was sie selbst gepflanzt haben.
  • Es weckt Neugier und führt zu natürlichem Lernen. Kinder entdecken, welchen Einfluss Jahreszeiten haben, was mit Pflanzen bei zu viel Regen passiert und wie sie unter leiden. Sie lernen viele verschiedene Obst- und Gemüsesorten sowie ihre Besonderheiten kennen. Gärtnern ist ein nie endender Lernprozess – nicht nur für Kinder, sondern auch für Erwachsene.
  • Es fördert die Kreativität – auch wenn es auf den ersten Blick nicht so scheint. Geben Sie den Kindern beim Anlegen des Gartens freie Hand: Sie werden überrascht sein, welche Blumenfarben sie wählen oder wie sie die Gartenform gestalten. Gärtnern hat zwar Regeln, aber es kann auch kreativ und spielerisch sein.
  • Es stärkt familiäre Bindungen, denn es ist eine Aktivität, bei der alle Familienmitglieder mitmachen können.
  • Es verbindet Kinder mit der Natur und zeigt ihnen, wie wichtig es ist, achtsam mit ihr umzugehen.
  • Das Anbauen von Pflanzen – ob Zier- oder Nutzpflanzen – erfordert tägliche Aufmerksamkeit, Pflege und ein gewisses Maß an Verantwortung.


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Vier Schritte zum erfolgreichen Gärtnern mit Kindern

Gärtnern mit Kindern hat viele Vorteile – davon profitieren nicht nur die Kleinen, sondern auch die Eltern. Für den Anfang braucht es gar nicht viel: ein wenig Platz, Erde und Wasser, etwas Gartengerät und ein paar Samen oder Setzlinge. Wenn Sie noch nie einen eigenen Garten hatten, keine Sorge – Sie werden alles gemeinsam mit den Kindern entdecken. Also, los geht’s!

1. Planen Sie Ihren Gartenbereich

Jede Pflanze braucht Sonne und Schatten, allerdings in unterschiedlichem Maß. Manche Gemüsesorten und Blumen lieben direkte Sonneneinstrahlung und gedeihen auch dann, wenn die Sonne den ganzen Tag über scheint. Andere Pflanzen hingegen bevorzugen den Schatten – zu viel Sonne schadet ihnen.

Sehen Sie sich gemeinsam mit den Kindern den Bereich an, in dem der Garten entstehen soll, und zeichnet gemeinsam einen Grundriss des zukünftigen Gartens. Markiert darin sonnige und schattige Plätze und notiert in einer kleinen Legende, wann und wo die Sonne scheint. Auf dieser Basis könnt ihr Pflanzen auswählen, für die die Bedingungen in eurem Garten ideal sind. Kinder lernen dabei, wie man plant, logisch denkt und analysiert – und ganz nebenbei wird das Projekt Garten zu einem spannenden Lernabenteuer.

2. Untersuchen Sie den Boden

Beim Gärtnern bleibt es nicht aus: schmutzige Hände, Erde auf der Kleidung – und vielleicht auch im Haar der Kinder. Doch genau das gehört dazu, wenn man Schritt für Schritt einen Garten erfolgreich anlegt. Zuerst sollte man jedoch wissen, mit welchem Boden man arbeitet. Mit einer kleinen Handschaufel oder einem Spaten graben Sie ein etwa 15 cm tiefes Loch. Nehmen Sie eine Handvoll Erde und drücken Sie sie fest in Ihrer Hand zusammen. Bleibt der Erdklumpen fest, handelt es sich um lehmigen Boden. Zerfällt er, ist der Boden sandig.

Der ideale Boden ist locker, luftig und dennoch stabil – so kann Wasser und Nährstoffe gut eindringen, und die Wurzeln finden Halt. Ganz gleich, welche Bodenart Sie vorfinden: Mischen Sie vor dem Pflanzen etwas Kompost und Torf unter – das verbessert die Bodenqualität erheblich.

Beim Graben kann es passieren, dass Würmer oder Regenwürmer auftauchen. Kinder könnten sich erschrecken oder sie eklig finden – erklären Sie ihnen, dass diese kleinen Lebewesen sehr nützlich sind: Sie lockern den Boden auf und fördern das Wachstum der Pflanzen. Das Entdecken von Bodentieren ist ein weiterer schöner Lerneffekt beim Gärtnern – es fördert die Neugier und gibt den kleinen Gärtnern einen spannenden Einblick in das unterirdische Ökosystem, in dem selbst die kleinsten Lebewesen eine große Rolle spielen.

Enfants dans le jardin

3. Wasser als Grundlage

Mit Wasser ist es wie mit Sonne und Schatten – einige Pflanzen kommen ein paar Tage ohne Gießen aus, andere wiederum wollen ständig „nasse Füße“ haben. Wenn Sie sich mit den Kindern nicht sicher sind, ob die Pflanzen im Garten gegossen werden müssen, probieren Sie den Stein-Test aus: Legen Sie einen kleinen Stein auf die Erde (am besten einen, den auch Kinder leicht anheben können), und prüfen Sie alle zwei Tage – an heißen Tagen auch täglich – die Erde darunter. Ist sie noch feucht, muss nicht gegossen werden. Ist sie trocken, ist es Zeit, die Gießkannen zu füllen.

Natürlich können Sie die Bodenfeuchtigkeit auch mit den Händen testen. Stecken Sie den Finger etwa 5 cm tief in die Erde – wenn er trocken bleibt, ist Gießen angesagt. Denken Sie daran: Gießen ist für Pflanzen so wichtig wie Trinken für uns Menschen. Bei Wassermangel leiden die Pflanzen, geraten unter Stress, wachsen langsamer, können keine Nährstoffe aufnehmen – im schlimmsten Fall vertrocknen sie. Ohne regelmäßiges Gießen gibt es keine Ernte – deshalb lehrt Gärtnern auch Disziplin und Verantwortung.

4. Vergessen Sie die Nährstoffe nicht

Ja, Sie haben richtig gelesen – auch Pflanzen brauchen Nahrung, und nicht immer reicht ihnen nur Wasser. Ihr Lieblingsessen ist Kompost, also zersetzte organische Substanz, die Sie ganz einfach auch zu Hause herstellen können. Heute gibt es praktische Küchenkomposte oder Balkonkomposte, in die regelmäßig Küchenabfälle wie Gemüse- und Obstschalen, Kaffeesatz, Eierschalen u. v. m. gegeben werden. Mit der Zeit zersetzen sich diese „Zutaten“ und bilden wertvolle Nährstoffe für den Garten.

Sonne, Erde, Wasser und Nährstoffe – das sind die vier grundlegenden Elemente für einen erfolgreichen Garten. Wichtig sind natürlich auch gute Samen oder Setzlinge und – wie sollte es anders sein – Gartengeräte. In der Ausstattung eines echten kleinen (oder großen) Gärtners dürfen Handschaufel, Spaten, Rechen, Gießkanne und Schubkarre auf keinen Fall fehlen.

Wenn Sie schon jetzt wissen, dass Ihre Kinder beim Gärtnern voll aufblühen, überraschen Sie sie mit einem ganzen Spielzeug-Gartenset. Ein richtiger Gärtner braucht auch einen Rasenmäher, einen Erntekorb und natürlich Blumentöpfe, in denen Kinder Kräuter oder Blumen pflanzen können.

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