Hypno-Geburt – ein Fest des Lebens

  Kategorien: Schwangerschaft,
5 Min.
15. Okt'25

Werdende Mütter, die sich vor dem bevorstehenden Geburtstermin mit verschiedenen Geburtsmethoden beschäftigen, sind sicherlich schon auf den Begriff Hypno-Geburt gestoßen. Ja, der Name weckt sofort Assoziationen an einen Hypnotiseur und eine hypnotisierte Person – doch die Realität der Hypno-Geburt sieht ganz anders aus. Wie eine solche Geburt und insbesondere die Vorbereitung darauf aussieht und worin sie sich von einer klassischen natürlichen Geburt unterscheidet, erklären wir hier.

So haben unter anderem Kate Middleton, Jessica Alba und Angelina Jolie geboren. Auch wenn es irreführend klingen mag – Babys, die durch Hypno-Geburt zur Welt kommen, werden natürlich nicht im Zustand der Hypnose geboren. Der Begriff Hypnose beschreibt vielmehr einen mentalen Zustand, in dem das Bewusstsein so weit verändert ist, dass es therapeutisch – oder in diesem Fall geburtsbegleitend – genutzt werden kann.

Hypno-Geburt – ein Fest des Lebens

Der Begriff Hypno-Geburt tauchte erstmals 1989 im Buch HypnoBirthing: A Celebration of Life der Hypnotherapeutin Marie Mongan auf. Ziel dieser Methode ist es, Frauen zu helfen, Ängste und Anspannungen im Zusammenhang mit der Geburt loszulassen und die Geburt als wahres Fest des Lebens zu erleben.

Die Vorbereitung auf eine Hypno-Geburt ist langfristig angelegt und beinhaltet verschiedene Entspannungs- und Selbsthypnosetechniken, die der Frau helfen, vor und während der Geburt einen tiefen Zustand der Ruhe zu erreichen. Die Grundidee ist einfach: Wenn Geist und Körper vollkommen entspannt sind, hat die Frau mehr Selbstvertrauen, und die Geburt kann schneller und schmerzfreier verlaufen, da der Körper nicht durch Angst gegen den natürlichen Prozess arbeitet.

Dank der Hypno-Geburt lernen werdende Mütter, den Geist zu beruhigen, Ängste loszulassen und eine bewusste Atemtechnik anzuwenden, die die Geburt von der ersten Wehe an erleichtert. Für viele Frauen klingt das zunächst unvorstellbar, doch durch gezielte Entspannungsübungen kann die Frau den Schmerz lindern und sich ganz auf das Wesentliche konzentrieren – die Geburt ihres Babys mit minimalen Schmerzen.

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Kontrollierte Atmung und die Kraft des positiven Denkens

Die Hypno-Geburt basiert vor allem auf kontrollierter, bewusster Atmung. Ähnlich wie bei Meditation oder Yoga spielt die Arbeit mit dem Atem eine zentrale Rolle. Regelmäßiges, ruhiges Atmen schenkt der Gebärenden inneren Frieden und löst Stress sowie negative Emotionen und Gedanken.

Es gibt zwei bekannte und wirksame Atemtechniken, die sich nur durch das Zählen unterscheiden. Bei der ersten atmet man tief durch die Nase ein und aus – beim Einatmen bis vier zählen, beim Ausatmen bis sieben. Bei der zweiten Technik wird sowohl beim Ein- als auch beim Ausatmen bis sieben gezählt. Diese bewusste Atmung aktiviert das parasympathische Nervensystem und sorgt für beruhigende Schwingungen im Körper der Gebärenden.

Neben der Atmung spielt auch positives Denken eine entscheidende Rolle. Schon das Wort Wehe löst bei vielen Frauen unbewusst die Vorstellung von unerträglichem Schmerz aus. Marie Mongan, die Begründerin der Hypno-Geburt, empfiehlt, stattdessen neutrale oder sanftere Begriffe wie Welle oder Schub zu verwenden. So entsteht eine positivere Assoziation, die den Schmerz verringern kann.

Von Angst beeinflusste Geburt

Einer der schönsten und freudigsten Momente im Leben einer Frau verwandelt sich oft allein durch Angst in einen wahren Albtraum voller Schmerzen und Schreie. Viele Frauen genießen ihre Schwangerschaft in vollen Zügen, freuen sich über jede Bewegung des Babys, doch die Gedanken an die Geburt schieben sie beiseite – und zwar genau aus Angst. Der Glaube an die Schmerzen rund um die Geburt ist in uns so tief verwurzelt, dass sich heutzutage viele werdende Mütter lieber freiwillig für einen Kaiserschnitt entscheiden.

Woher kommt diese Angst in uns? Wann wird der Gedanke an etwas so Natürliches wie die Geburt im Kopf zu einer endlosen Reihe von Horrorszenarien? Die Ursachen können vielfältig sein, doch am häufigsten sind es Geschichten über die Geburten anderer Frauen. Vielleicht haben Sie schon als Kind gehört, wie lange es gedauert hat, bis Sie selbst geboren wurden und wie sehr Ihre Mutter gelitten hat. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind Sie auch Geschichten von Frauen in Ihrem Umfeld begegnet, deren Geburt 18 Stunden dauerte. Das bedeutet jedoch nicht, dass Ihre eigene Geburtserfahrung genauso verlaufen muss.

Wie Marie Mongan schreibt, ist die Gebärmutter perfekt dafür geschaffen, der Frau bei der Geburt zu helfen. Es genügt, den Mechanismus zu verstehen, wie die Gebärmutter funktioniert, wenn sie nicht durch Angst und Stress belastet ist. Die Gebärmutter besteht aus drei Schichten, von denen zwei für die Geburt am wichtigsten sind – die äußere Schicht mit vertikal verlaufenden Muskeln und die innere Schicht mit horizontalen, ringförmigen Muskeln, die das Baby umgeben. Wenn die Gebärende entspannt und ruhig ist, arbeiten diese Muskeln in perfekter Harmonie, und die Geburt verläuft leicht und friedlich.

Angst vernebelt den Geist, und wenn sich Frauen ihr vollständig hingeben (was viele vor und während der Geburt tun), verspüren sie enorme Schmerzen und entfernen sich vom natürlichen Geburtsprozess, den der weibliche Körper unter idealen Bedingungen und bei guter Gesundheit problemlos bewältigen könnte. Die Atemtechniken und die Entspannung, die das A und O der Hypno-Geburt sind, helfen der Frau, Körper und Geist in einen Zustand der Gelassenheit zu versetzen, der die Geburt wesentlich erleichtern und verkürzen kann.

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Die Grundphilosophie der Hypno-Geburt

Die Philosophie der Hypno-Geburt basiert auf sechs grundlegenden Punkten, die bereits im Jahr 1989 von Marie Mongan, der Pionierin dieser Geburtsmethode, in ihrem Buch zusammengefasst wurden:

  • Wenn keine besonderen gesundheitlichen Umstände vorliegen, muss der weibliche Körper nicht dazu gezwungen werden, das zu tun, wofür er von Natur aus geschaffen ist – er weiß, wie Geburt funktioniert.
  • Weibliche Körper und ihre Babys wissen, wie man gebiert und geboren wird. Der Plan ist vollkommen – er sollte respektiert und nicht gestört werden.
  • Mütter und Babys müssen individuell betrachtet werden – unter Berücksichtigung ihrer eigenen Gesundheit und nicht im Vergleich zu anderen Frauen, die möglicherweise spezielle Bedürfnisse haben.
  • Geburt ist eine natürliche menschliche Erfahrung. Jeder unnötige Eingriff, Test, jede Untersuchung oder Unterbrechung kann den natürlichen Rhythmus und Verlauf der Geburt stören und ihren Fortschritt hemmen.
  • Jede Geburt hat ihren eigenen zeitlichen Ablauf – sie kann sich verlangsamen oder beschleunigen. Es besteht kein Grund, von außen einzugreifen, solange die Umstände dies nicht erfordern. Das medizinische Personal sollte eher Beobachter als aktiver Eingreifer sein.
  • Der weibliche Körper ist während der Geburt ebenso heilig wie zu jeder anderen Zeit oder in jedem anderen Umfeld.

Mütter, die Hypno-Geburtskurse absolviert haben, schwärmen von dieser Erfahrung. Die Geburt war für sie ein wunderbares Erlebnis – dank des tiefen Verständnisses für ihren Körper und der Fähigkeit, mit ihm bewusst zusammenzuarbeiten, wurde die Geburt ihres Babys nahezu schmerzfrei und wunderschön.

Die Hypno-Geburt ist eher eine Lebensphilosophie als eine medizinische Methode. Ihr Grundprinzip lautet: Die Geburt eines Kindes ist eine Feier der grundlegendsten menschlichen Erfahrung unseres Lebens. Die Geburt sollte ruhig, sanft, freudvoll und angenehm sein – tatsächlich der schönste Moment im Leben von Mutter, Partner und Baby.

Quelle: MONGAN, Marie. HypnoBirthing: A Celebration of Life. Rivertree Hypnosis Inst., 1998. ISBN 978-0966351712.

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