6 Tipps, wie Sie ein optimistisches Kind erziehen

  Kategorien: Erziehung,
7 Min.
01. Aug'25

Wussten Sie, dass Optimisten deutlich länger leben als der Rest der Weltbevölkerung? Ein Optimist zu sein bedeutet jedoch nicht nur, ein langes Leben zu führen. Wenn es Ihnen gelingt, Ihr Kind zu einem glücklichen Menschen zu erziehen, erwartet es nicht nur ein besserer Gesundheitszustand, sondern auch eine stabile psychische Verfassung. Wir haben für Sie 6 Tipps zusammengestellt, mit denen auch in Ihrem Zuhause schon bald ein kleiner Optimist herumflitzen wird.

Es gibt kein perfektes Rezept für die Erziehung eines Kindes – doch alle Eltern orientieren sich an Ratschlägen von Expert:innen, den eigenen Eltern, Freunden oder dem eigenen Bauchgefühl. Kinder, die das Glas als halbvoll statt halbleer sehen, haben es im Leben oft leichter und meistern Herausforderungen mit mehr Selbstvertrauen. Möchten auch Sie, dass Ihr Kind zufrieden und fröhlich wie ein Sonnenstrahl durchs Leben geht? Dann lesen Sie weiter.

Sich zu beklagen bringt niemanden weiter

Stellen Sie sich eine typische Situation im morgendlichen Stau vor, wenn Sie die Kinder zur Schule oder in den Kindergarten bringen. Wie oft hören Ihre Kleinen von Ihnen Klagen darüber, dass Sie es „niemals rechtzeitig schaffen“? Oder ein anderes Szenario – es ist Samstag, und Sie wissen, dass ein Berg an Hausarbeit auf Sie wartet. Dazu backen Sie noch einen Kuchen für die Geburtstagsfeier und müssen mit den Kindern Hausaufgaben machen. Wieder einmal kommen Sie zu nichts, die Kinder laufen Ihnen zwischen den Beinen herum – und Sie beklagen sich nur und fahren sie an. Ob es Ihnen gefällt oder nicht, der Fokus auf negative Gedanken ist ein klassisches Beispiel für Pessimismus.

Je öfter Sie sich beklagen, desto mehr übernehmen Ihre Kinder diese Denkweise und Verhaltensmuster. Versuchen Sie Schritt für Schritt, Ihre Gedanken neu auszurichten, und betrachten Sie selbst unangenehme Dinge aus einer positiveren Perspektive. Vielleicht stehen Sie im Stau und schaffen es nicht ganz pünktlich in den Kindergarten – aber genau das verschafft Ihnen zusätzliche gemeinsame Zeit mit Ihren Kindern. Wenn die Kinder Sie bei der Hausarbeit stören, beziehen Sie sie einfach mit ein. So haben Sie weniger zu tun und die Kinder lernen, dass ein sauberer Haushalt nicht durch Zauberei entsteht.

         Tipp:  Besprechen Sie jeden Abend vor dem Schlafengehen gemeinsam mit Ihren Kindern und Ihrem Partner, was an diesem                       Tag gut und was weniger gut war – und richten Sie den Fokus bewusst auf das Gute.

Aufgaben mit Bedacht verteilen

Natürlich sollte auch die bereits erwähnte Aufteilung der Hausarbeit und anderer Pflichten mit Bedacht erfolgen. Kindern eine lange Liste an Aufgaben zu geben – vom Bettmachen über das Aufräumen des gesamten Kinderzimmers bis hin zum Zähneputzen und Anziehen – ist unrealistisch und ehrlich gesagt völlig ineffektiv. Konzentrieren Sie sich beim Zuteilen von Aufgaben lieber auf eine, maximal zwei. Sie werden sehen: Die Kinder sind nicht frustriert, weil sie die elterlichen Erwartungen nicht erfüllen konnten – ganz im Gegenteil. Wenn sie weniger Aufgaben haben, werden sie diese schneller erledigen und stolz zu Ihnen kommen, um zu zeigen, dass sie es geschafft haben.

Schenken Sie Ihren Kindern ein wenig mehr Vertrauen – sie werden es Ihnen danken und das gute Gefühl haben, ihre Eltern nicht enttäuscht, sondern glücklich gemacht zu haben. Wenn Sie möchten, dass Ihre Kinder bei der Hausarbeit helfen, überlegen Sie sich auch genau, welche Aufgaben Sie welchem Kind zutrauen. Zweijährige können ihre Spielsachen wegräumen, Dreijährige schaffen es schon, schmutzige Wäsche in die Waschmaschine zu legen, und Fünfjährige können beim Müll rausbringen helfen. Überschätzen Sie Ihre Kinder nicht und behandeln Sie sie bei der Hausarbeit entsprechend ihrem Alter.

Veselé dievča

Fotoquelle: Freepik

Wer nicht wagt, der nicht gewinnt

Kinder fürchten sich vor Peinlichkeiten oder Misserfolgen oft viel weniger als ihre Eltern – letztere möchten sie auf natürliche Weise vor unangenehmen Erfahrungen schützen. Doch Kinder sind offen für Neues, und genauso schnell wie sie neue Dinge lernen, knüpfen sie auch Freundschaften. Wenn sie jedoch Angst vor dem Inlineskaten haben oder sich partout weigern, über eine Brücke hoch über dem Fluss zu gehen, dann zwingen Sie sie nicht – das könnte ihnen ein traumatisches Erlebnis bescheren.

Die meisten Ängste, die ein Kind verspürt, stammen im Grunde genommen aus der Denkweise der Eltern. Versuchen Sie daher, etwas lockerer zu werden, und erlauben Sie Ihrem Kind zum Beispiel, bei einem Freund zu übernachten. Lassen Sie es an einem Schulausflug teilnehmen, ohne selbst als Begleitung dabei zu sein. Und wenn es möchte, lassen Sie es eine Kletterwand ausprobieren oder Kart fahren – und machen Sie am besten gleich mit! Sie werden sehen: Es wird ein tolles Erlebnis. Für das Glück und Leuchten in den Kinderaugen lohnt sich das allemal.

Verantwortung zahlt sich aus

Bringen Sie Ihren Kindern bei, Verantwortung für ihre Worte zu übernehmen. Worte können nämlich oft viel mehr verletzen, als es auf den ersten Blick scheint. Wie oft ist Ihr Kind schon weinend oder mit einer unangenehmen Erfahrung aus der Schule nach Hause gekommen? Die Zeit lässt sich zwar nicht zurückdrehen, aber Sie können Ihren Kindern beibringen, gelassener auf bestimmte Situationen zu reagieren. Wenn sie das Bedürfnis haben, sofort scharf zu kontern, bremsen Sie sie sanft und erklären Sie ihnen, dass sie ihre Worte erst überdenken und dann aussprechen sollten.

Hat ein Klassenkamerad zu Ihrer Tochter gesagt, dass ihre Locken komisch aussehen oder dass sie so groß wie eine Giraffe ist? Anstatt in Tränen auszubrechen, wütend zu werden oder gleich zur Lehrerin zu laufen, könnte sie zum Beispiel so antworten: „Erstens: So groß bin ich gar nicht, du wirst auch noch wachsen. Und zweitens: Es ist nicht nett, so etwas zu einer Freundin zu sagen.“ In den meisten Fällen wird sich die andere Person entschuldigen – und Ihr Kind wird stolz auf sich und sein Verhalten sein.

Misserfolge und Rückschläge gehören zum Leben dazu

Ein Misserfolg in der Schule kann schmerzen – besonders wenn Ihr kleiner Pechvogel gerade in der ersten Klasse ist und in einem Fach oder beim Sport hinter seinen Mitschülern zurückbleibt. Erklären Sie ihm, dass jeder einmal klein angefangen hat und dass es vielen anderen Kindern genauso geht. Erinnern Sie ihn daran, wie schwer ihm das Lesen am Anfang gefallen ist und wie sehr er sich gefürchtet hat, es nie zu schaffen – und jetzt klappt es wie am Schnürchen.

Sprechen Sie auch offen über Ihre eigenen Misserfolge. Kramen Sie ein bisschen in Ihrer Vergangenheit und geben Sie zu, dass auch Ihnen Mathematik anfangs nicht leicht gefallen ist – aber dass es mit der Zeit besser wurde. Ermutigen Sie Ihr Kind so oft wie möglich und seien Sie ein sicherer Halt. Reagieren Sie auf Misserfolge nicht mit Vorwürfen oder Strafen, sondern mit einer liebevollen Geste und einem offenen Gespräch.

Veselé deti

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Bereiten Sie Kinder auf die Realität vor

Sie sind in eine neue Stadt gezogen, und Ihr Kleines musste deshalb die Schule wechseln? Es ist gut möglich, dass Ihr fleißiger Schüler am ersten Schultag nach Hause kommt und sich darüber beklagt, dass er noch keine Freunde hat. Machen Sie ihm keine falschen Hoffnungen, indem Sie sagen, dass er auch in der alten Schule viele Freunde hatte und bestimmt bald neue finden wird. Optimismus bedeutet nämlich eher realistisches Denken als übertrieben positive Erwartungen – je mehr Hoffnungen Sie in Ihr Kind setzen, desto größer kann am Ende die Enttäuschung sein.

Bereiten Sie Ihre Kinder deshalb auf die Realität des Lebens vor – so lernen sie, mit Herausforderungen besser umzugehen. Behandeln Sie sie nicht wie ein rohes Ei, nur weil Sie sie vor der rauen Welt beschützen möchten. Erklären Sie Ihrem Sohn oder Ihrer Tochter, dass es schwer ist, an einem neuen Ort ganz von vorn anzufangen, und dass viele Dinge einfach etwas Zeit brauchen. Ein Kind wird diese Erklärung verstehen – und wird Sie vielleicht bald selbst bitten, es auf den Spielplatz zu fahren, um neue Freundschaften zu schließen.

Sicher kennen auch Sie in Ihrem Umfeld Menschen, die stets gut gelaunt sind und denen das Leben zu gelingen scheint. Sorgen Sie dafür, dass auch Ihre Kinder eine glückliche Kindheit und ein schönes Leben voller optimistischer Gedanken haben.

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