Wie wählt man die passende Freizeitaktivität für ein Kind?

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19. Sep'25

Das Schuljahr ist in vollem Gange – und das bedeutet neben Hausaufgaben auch, dass Ihre Schulkinder wahrscheinlich verschiedene AGs und Freizeitaktivitäten ausprobieren. Die Wahl der passenden Aktivität ist nicht immer einfach, und manchmal dauert es eine Weile, bis Kinder das finden, was ihnen wirklich Freude bereitet. Wie wählt man also den richtigen Kurs für ein Kind, wie viele Aktivitäten sind zu viel und was tun, wenn keine einzige Aktivität Spaß macht?

Außerschulische Aktivitäten spielen eine Schlüsselrolle in der gesunden Entwicklung von Kindern. Sie helfen ihnen, ein eigenes Leben auch außerhalb des Klassenzimmers aufzubauen, in dem sie während des Schuljahres den größten Teil ihrer Zeit verbringen. Ob Sport, Kunst, Musik oder Sprachkurse – all diese Aktivitäten tragen dazu bei, Selbstvertrauen aufzubauen, soziale Kompetenzen zu stärken und die Freude am Lernen zu vertiefen. Aber wie findet man eine Aktivität, die das Kind wirklich begeistert?

Versuch und Irrtum oder doch auf Nummer sicher gehen?

Fußball, Eishockey, Handball, Volleyball, Tennis, Leichtathletik, Klettern, Mountainbiken, Theater-AG, Tanz, Malerei, Keramik, Musikinstrumente, Sprachen, kreatives Schreiben oder Journalismus, Mathematik, Geografie, Programmieren, Grafikdesign, Kochen, Fotografie, Filmclub, Debattierclub … wie soll man aus der Vielzahl an Angeboten wählen, die Grundschulen bereithalten? Der Schlüssel zum Erfolg liegt in der Kombination aus Spaß, persönlichem Wachstum und den individuellen Vorlieben des Kindes.

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Fotoquelle: Freepik

1. Achten Sie auf Alter und Entwicklungsstufe des Kindes

Kleinere Kinder, die sich gerade erst mit der Schulumgebung vertraut machen und sich noch eingewöhnen, haben meist mehr Freude an weniger organisierten Aktivitäten mit einem freieren Programm und spielerischem Ansatz. Dazu gehören vor allem kreative Aktivitäten wie Tanz oder Kunst sowie allgemeine Sportgruppen ohne Spezialisierung auf eine bestimmte Sportart.

Kinder unter sechs Jahren verfügen noch nicht über die grundlegenden motorischen Fähigkeiten für organisierte Sportarten. Ihre Aufmerksamkeit ist begrenzt, die Konzentrationsspanne kurz, und auch das Sehvermögen ist noch nicht vollständig entwickelt. Mit sechs Jahren, also beim Schuleintritt, beherrschen die meisten Kinder die motorischen Fähigkeiten für einfache organisierte Sportarten. Die Hand-Auge-Koordination ist jedoch noch nicht vollkommen, sodass Kinder möglicherweise noch nicht bereit sind, sich auf Teamarbeit und Taktiken in Sportvereinen einzulassen. Aktivitäten in diesem Alter sollten sich daher auf das Erlernen neuer Fähigkeiten und nicht auf den Sieg konzentrieren.

Wenn Sie bemerken, dass Ihr Kind beim Gedanken an eine AG nervös, unruhig oder ängstlich wird, ist es möglicherweise noch nicht entwicklungsbereit für diese Aktivität.

2. Beobachten Sie die Interessen und Stärken Ihres Kindes

Bei der Wahl des Kurses sollten Sie berücksichtigen, was Ihr Kind möchte – nicht, was Sie sich für es wünschen. Ist Ihr Kind aktiv, verbringt viel Zeit im Garten oder auf dem Spielplatz und zeigt Interesse am Sport? Dann probieren Sie diesen Bereich. Oder haben Sie ein kleines künstlerisches Talent zu Hause, das ständig malt, zeichnet und bastelt? Dann ist eine Kunst- oder Foto-AG ideal.

Kinder im Grundschulalter wissen meist noch nicht, was sie später einmal werden wollen, aber sie sind bereits Persönlichkeiten mit eigenen Interessen und Meinungen. Wenn Ihr Kind oft sagt, dass es eines Tages den Ball wie Sinner schlagen, wie Taylor Swift auf der Bühne singen oder im Zoo Giraffen pflegen möchte, machen Sie seine Träume nicht lächerlich. Jedes Kind hat einzigartige Interessen und Stärken – wählen Sie also eine Aktivität, die seinen Wünschen entspricht, nicht Ihren unerfüllten Träumen.

3. Finden Sie die Balance zwischen Spaß und Lernen

Die richtige AG oder Freizeitgruppe sollte Kindern ein ausgewogenes Verhältnis von Spaß und Lernen bieten. Ob Programmieren, Floorball oder Handarbeit – Kinder sollten schöne Erinnerungen mit nach Hause nehmen und gleichzeitig Neues lernen. Eine AG ist nicht als Verlängerung des Unterrichts gedacht, also kein Nachhilfeunterricht. Kinder sollen dort Neues spielerisch entdecken und voller Begeisterung nach Hause kommen – nicht mit Stress vor dem nächsten Termin.

4. Geben Sie den Kindern Raum zum Entdecken

Vielleicht hat Ihr Kind Teamgeist, vielleicht arbeitet es aber besser allein und zieht Einzelsportarten Mannschaftsspielen vor. Oder es ist gar nicht sportlich und fühlt sich in freieren und unabhängigeren Kursen wohler, bei denen es nicht ums Gewinnen oder perfekte Leistungen geht.

Erlauben Sie Ihrem Kind, verschiedene Aktivitäten auszuprobieren, und bestrafen Sie es nicht, wenn es zu einer AG nicht zurückkehren möchte. Konzentrieren Sie sich auf die Persönlichkeit Ihres Kindes und finden Sie heraus, was in seinem Fall funktioniert. So helfen Sie ihm, zu einem selbstbewussteren und fähigeren Schüler und später Studenten heranzuwachsen.

Kinder und Malen

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5. Setzen Sie realistische Erwartungen und üben Sie keinen Druck aus

Fragen Sie Ihr Kind, was es sich von der AG erhofft. Möchte es einfach Freunde treffen, Fußball spielen, schwimmen, beim Basteln entspannen, tanzen oder singen? Oder geht es ihm darum, zu gewinnen, Anerkennung zu bekommen und erfolgreich zu sein? Stimmen Sie Ihre Erwartungen mit denen Ihres Kindes ab und zwingen Sie es nicht zu etwas, das es ausdrücklich nicht möchte. Wenn Ihr Kind kein Interesse an einer Aktivität zeigt, die Sie selbst leidenschaftlich betreiben, ist das völlig in Ordnung.

6. Beziehen Sie Freunde mit ein

Ihr Kind möchte eine AG besuchen, will aber nicht allein hingehen? Sprechen Sie mit den Eltern seiner Freunde und versuchen Sie, die Kinder gemeinsam anzumelden. Zu zweit oder in einer Gruppe sind Kinder mutiger und entwickeln sich leichter weiter.

7. Denken Sie an das Budget

Auch die Finanzen sollten bei der Wahl einer AG berücksichtigt werden. Manche Aktivitäten erfordern Investitionen, etwa Sportausrüstung, Musikinstrumente, Kostüme oder Bastelmaterial. Bei manchen Aktivitäten kommen zusätzlich Fahrten hinzu – zum Beispiel, wenn die gewünschte Sportart in Ihrer Stadt nicht angeboten wird. Achten Sie darauf, dass Ihre finanzielle Situation und Ihr Zeitplan (Familie und Beruf) es ermöglichen, den Traum Ihres Kindes – ob Profi-Rennfahrer oder Balletttänzerin – zu unterstützen.

8. Übertreiben Sie es nicht

Möchten Sie, dass Ihr Kind in vielen Bereichen glänzt, und haben es für fünf AGs pro Woche angemeldet? Reduzieren Sie das Tempo. Denken Sie daran: Ihr Kind ist kein Roboter, sondern ein Mensch. Schulkinder haben nicht nur Hausaufgaben und schulische Pflichten, sondern brauchen auch Zeit zum Ausruhen und Nichtstun. In dieser Ruhephase tanken sie Energie, wachsen und entwickeln sich – und auch scheinbares Nichtstun kann die Fantasie und Kreativität anregen.

Versuchen Sie, die Auswahl auf maximal drei AGs pro Woche zu begrenzen, und beobachten Sie, ob selbst diese Zahl nicht schon zu viel ist. Achten Sie auf Anzeichen wie Nervosität vor der Aktivität, Schlafprobleme oder schlechtere Noten. Wenn ein Kind psychisch oder körperlich überfordert ist, beginnt es möglicherweise, Ausreden zu finden. Körperliche Beschwerden wie Kopf- oder Bauchschmerzen können ebenfalls ein Hinweis sein, dass es zu viel ist und eine Pause sinnvoll wäre.

Der Besuch einer AG bringt viele Vorteile

Egal, ob Ihre Kinder sportliche, künstlerische oder intellektuelle AGs besuchen – jede davon hat ihre Vorteile und unterstützt die Entwicklung. Außerschulische Aktivitäten tragen zur ganzheitlichen Förderung von Kindern bei und bieten im Allgemeinen folgende Pluspunkte:

  • Förderung des Selbstbewusstseins und der Eigenständigkeit
  • Entwicklung einer starken Arbeitsmoral
  • Verbesserung der schulischen Leistungen
  • Unterstützung des sozialen und emotionalen Wachstums
  • Stärkung von Muskulatur und Immunsystem bei Sport-AGs
  • Abbau überschüssiger Energie, was zu besserem Schlaf führt
  • Knüpfen neuer Freundschaften
  • Verbesserung der Kommunikations- und Problemlösungsfähigkeiten
  • Entwicklung eines Teamgeistes

Die Wahl der passenden AG oder außerschulischen Aktivität ist ein sehr individueller Prozess, für den es keine allgemeingültige Lösung gibt. Wenn Sie die Interessen, Ziele und langfristigen Vorteile für Ihr Kind berücksichtigen, werden Sie sicher eine Aktivität finden, die zu den Ambitionen und Leidenschaften Ihres Schulkindes passt und das Schuljahr bereichert.

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