Psoriasis bei Kindern: Ist das dasselbe wie Schuppenflechte und ist sie heilbar?

  Kategorien: Kindergesundheit,
7 Min.
31. Jul'25

Eine der Diagnosen, die Eltern nur ungern aus dem Mund eines Arztes hören, ist Psoriasis. Diese unangenehme Hauterkrankung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betrifft, ist nicht nur ein ästhetisches Problem, sondern wird auch von Juckreiz, Brennen und Schmerzen begleitet. Welche Symptome zeigt Psoriasis bei Kindern? Ist sie heilbar? Und ist es dasselbe wie Schuppenflechte?

Psoriasis, umgangssprachlich auch Schuppenflechte genannt, ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die sowohl Kinder als auch Erwachsene betrifft. Sie äußert sich durch unschöne Hautveränderungen, die rot, verdickt und schuppig sind. Diese unterscheiden sich in Größe und in ihrer Lokalisation am Körper. Psoriasis kann grundsätzlich überall am Körper auftreten – im Gesicht, in den Haaren, an den Gliedmaßen, am Rumpf oder Rücken. Wenn Sie auf der Haut Ihres Kindes verdächtige Pickel, Ausschläge, Rötungen oder Schuppen bemerken, suchen Sie bitte einen Arzt auf, der Ihnen bei der richtigen Diagnosestellung hilft.

Genetik, Immunität und Auslöser

Psoriasis bei Kindern ist nicht sehr häufig – sie betrifft etwa 0,7 % der Kinder und rund 1–3 % der Gesamtbevölkerung, kann jedoch in jedem Alter auftreten, vom Säugling bis zum Senior. Sie ist nicht ansteckend, daher müssen Sie den Kontakt mit betroffenen Kindern oder Erwachsenen nicht meiden. Allerdings ist sie vererbbar. Die Genetik spielt hierbei eine große Rolle: Wenn ein Elternteil betroffen ist, liegt die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind ebenfalls Psoriasis entwickelt, bei etwa 15 %. Sind beide Eltern betroffen, steigt das Risiko auf bis zu 75 %.

Neben der genetischen Veranlagung spielt auch das Immunsystem eine bedeutende Rolle. Bei Menschen mit Psoriasis ist das Immunsystem überaktiv, wodurch sich die Hautzellen wesentlich schneller erneuern. Während sich die Haut gesunder Menschen alle zwei bis drei Wochen erneuert, geschieht dieser Prozess bei Betroffenen bis zu zehnmal schneller, was zu einer Schuppenbildung führt.

Sowohl bei Kindern als auch bei Erwachsenen kann Psoriasis nach Hautverletzungen oder überstandenen Infektionen auftreten, die das Wiederauftreten oder die Verschlechterung der Erkrankung auslösen können. Es gibt auch sogenannte Auslöser, durch die sich die Symptome von Psoriasis bemerkbar machen. Wenn die Schuppenflechte bei kleinen Kindern scheinbar „aus dem Nichts“ auftritt, ist es sehr wahrscheinlich, dass sie genetisch bedingt bereits vorhanden war und durch einen der folgenden Auslöser aktiviert wurde:

  • Infektionen, zum Beispiel Angina oder Erkältung
  • bestimmte Medikamente, insbesondere Mittel gegen Malaria, lithiumhaltige Medikamente und Betablocker
  • Stress und traumatische Erlebnisse
  • hormonelle Veränderungen
  • Hautreizungen
  • Hautverletzungen
  • kaltes Wetter
  • Alkoholkonsum
  • Rauchen
  • Adipositas.

Trotz der deutlich sichtbaren Symptome dieser Hauterkrankung und der Tatsache, dass sie in vielen Fällen kaum zu übersehen ist, müssen Kinder mit Psoriasis nicht isoliert werden – ebenso wenig müssen sie den Kontakt zu Gleichaltrigen mit dieser Diagnose meiden.

Lupienka u detí

Fotoquelle: Freepik

Die häufigsten Psoriasis-Typen bei Kindern

Es gibt mehrere Formen der Psoriasis, und obwohl bei Kindern grundsätzlich alle Typen auftreten können, sind manche dennoch häufiger als andere.

  • Plaque-Psoriasis (Psoriasis vulgaris) ist die am häufigsten vorkommende Form der Schuppenflechte – etwa 80–90 % der betroffenen Kinder leiden an diesem Typ. Sie verursacht rote, trockene Hautstellen, sogenannte Plaques, die sich vor allem an den Knien, Ellbogen, im unteren Rückenbereich und auf der Kopfhaut zeigen. Diese Flecken sind gerötet, jucken, können schmerzen und manchmal auch bluten. Bei Kindern sind die Plaques oft kleiner als bei Erwachsenen.
  • Tropfenförmige Psoriasis, also Psoriasis guttata, äußert sich durch kleine rote Punkte am Rumpf, Rücken, an Armen und Beinen. Sie wird meist durch eine Infektion ausgelöst, am häufigsten durch Streptokokken. Viele Kinder entwickeln zusätzlich zur Psoriasis guttata auch eine Plaque-Psoriasis.
  • Psoriasis inversa ist eine Form der Schuppenflechte, die durch glatte, rote Hautstellen gekennzeichnet ist, die auf Berührung schmerzhaft sind. Sie tritt in Hautfalten auf – also in den Achselhöhlen, der Leistengegend, im Genitalbereich, unter dem Gesäß, unter der Brust oder an den Augenlidern.
  • Die psoriatische Windeldermatitis ist eine spezielle Form der Psoriasis, die bei Kindern unter zwei Jahren bzw. bei Kindern, die Windeln tragen, auftritt. Sie zeigt sich ähnlich wie Plaque-Psoriasis, bessert sich jedoch – anders als gewöhnlicher Windelausschlag – nicht durch herkömmliche Behandlung. Sie kann auch einen roten, nässenden Ausschlag verursachen und verschwindet meist, sobald das Kind lernt, auf das Töpfchen zu gehen und keine Windeln mehr trägt.

Neben diesen häufigsten Formen gibt es auch weitere, weniger verbreitete Psoriasis-Typen. Dazu gehört die Nagelpsoriasis, bei der sich Grübchen oder Verformungen an den Nägeln bilden, die psoriatische Arthritis (auch psoriatische Arthropathie genannt), die mit Gelenkentzündungen einhergeht, sowie die pustulöse Psoriasis, die sich durch eitrige Bläschen auf der Haut äußert.

Man kann auch auf die erythrodermische Psoriasis treffen, die den ganzen Körper betrifft und sich als rote, schuppende Hautausschläge mit starkem Juckreiz äußert. Diese Form der Psoriasis ist sehr schwerwiegend, kommt jedoch äußerst selten vor.

Eine lebenslange Diagnose

Psoriasis ist nicht ansteckend, und obwohl sie behandelbar ist, gilt sie als unheilbar. Es handelt sich um eine lebenslange Diagnose, deren Symptome sich durch eine Änderung des Lebensstils oder geeignete Therapien verbessern lassen. Kindliche Psoriasis, aber auch Psoriasis bei Säuglingen sowie bei Erwachsenen wird von einem Dermatologen behandelt – in manchen Fällen kann auch ein Rheumatologe helfen. Folgende Behandlungsansätze können helfen, die Symptome zu lindern:

  • verschiedene Cremes, Salben und Lotionen mit Kortikosteroiden, Vitaminen, Salicylsäure oder Teer. In Apotheken gibt es auch spezielle Shampoos für Patienten mit Psoriasis auf der Kopfhaut.
  • Lichttherapie, insbesondere Sonnen-UV-Therapie und Lasertherapie. Die UV-Therapie eignet sich vor allem für Kinder, die Psoriasis-Plaques am ganzen Körper haben und bei denen lokale Behandlungen keine ausreichende Wirkung gezeigt haben. Bei manchen Kindern kann Sonnenlicht jedoch auch eine Verschlechterung der Symptome verursachen.
  • bei schwerer Psoriasis kann der Arzt Medikamente verschreiben, wobei viele der wirkungsvollen Arzneimittel bei Kindern nicht sicher sind und nur in sehr ernsten Fällen eingesetzt werden.
  • auch die Anpassung der Ernährung kann bei der Behandlung von Psoriasis eine wichtige Rolle spielen. Da Psoriasis eine entzündliche Erkrankung ist, können bestimmte Lebensmittel die Entzündungsreaktionen verstärken. Reduzieren Sie den Konsum von Nahrungsmitteln mit hohem Gehalt an gesättigten Fetten und Zucker – also gesüßte Getränke, Bonbons, Kekse, Schokolade, Kuchen, frittierte Speisen und Fast Food. Auch Gluten kann die Symptome verschlechtern. Stattdessen sollten viel Obst und Gemüse, Hülsenfrüchte, Fisch und Nüsse auf dem Speiseplan des Kindes stehen – versuchen Sie es mit der mediterranen Ernährung.

Die Behandlung von Psoriasis hängt von ihrer Schwere und der betroffenen Körperstelle ab. Ziel der Therapie ist es vor allem, Entzündungen zu reduzieren, Schuppenbildung und Juckreiz der Haut zu lindern und die Lebensqualität des Patienten zu verbessern. Was bei einem Kind hilft, muss bei einem anderen nicht wirksam sein. Die Behandlung von Schuppenflechte ist nie einheitlich, und es kommt häufig vor, dass eine zuvor wirksame Therapie plötzlich nicht mehr funktioniert und der Arzt nach einer neuen Lösung suchen muss. Wichtig ist jedoch, dranzubleiben und die Behandlung nicht abzubrechen.

Psoriáza a liečba

Fotoquelle: Freepik

Nicht nur der Körper leidet, sondern auch die Seele

Psoriasis ist nicht nur eine körperliche, sondern auch eine psychische Diagnose – und das nicht nur bei Erwachsenen, sondern auch bei Kindern. Wie bereits erwähnt, ist sie nicht ansteckend, doch viele Eltern wissen das nicht. Beim ersten Blick auf ein Kind mit Psoriasis erkennen sie oft nicht, um welche Erkrankung es sich handelt.

Besonders Kinder mit Psoriasis im Gesicht haben Schwierigkeiten, neue Kontakte zu knüpfen und Freundschaften zu schließen. Denn im Gegensatz zu anderen Körperstellen lässt sich das Gesicht nicht verbergen. Auch Psoriasis auf der Kopfhaut kann psychische Belastungen verursachen – obwohl sie für andere genauso ungefährlich ist wie alle anderen Psoriasis-Formen, wirkt sie auf Gleichaltrige manchmal abstoßend.

Kinder mit der Diagnose Psoriasis werden häufig verbal beleidigt, ausgelacht oder auf andere Weise gemobbt, was bis hin zu Depressionen führen kann. Achten Sie auf das Verhalten Ihres Kindes und sprechen Sie viel mit ihm. Erinnern Sie Ihre Tochter oder Ihren Sohn regelmäßig daran, dass sie oder er nichts für die Erkrankung kann, keine Schuld trägt und dass Sie sie oder ihn genauso liebhaben wie zuvor.

Sprechen Sie auch mit den Lehrkräften und den Eltern der Mitschülerinnen und Mitschüler und bitten Sie um Unterstützung. Es ist wichtig, dass die Klassenkameraden wissen, dass Psoriasis nicht ansteckend ist und dass sie keine Angst vor dem betroffenen Kind haben müssen. Wenn Sie den Verdacht haben, dass Ihr Kind trotz aller Maßnahmen psychisch leidet, suchen Sie gemeinsam eine Psychologin oder einen Psychologen auf und bitten Sie um Rat.

Quelle:

Bitte helfen Sie, diesen Artikel zu verbessern
Ist dieser Artikel hilfreich?